Menschen im Kreis mit Hilfstransport in die Ukraine

Wenn jede Stunde zählt: Gemeinde stemmt beispielhafte Hilfsaktion für Ukrainer via App

Wo Menschen vor Bomben und Raketen fliehen, kann es mit der Hilfe gar nicht schnell genug gehen. Tobias Häßner, Mitglied der Gemeindeleitung der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde PS23 aus Crailsheim berichtet, was mit einer eigenen App möglich wurde.

In unserer Gemeinde nutzen wir die eigene App sehr aktiv. Es gibt viele Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren, sowie Hauskreise und Kleingruppen zu den unterschiedlichsten Themen. Mithilfe des App-Baukastens von Communi gibt es jetzt unsere eigene App mit dem Namen unserer Gemeinde: PS23. Darüber sollten all unsere Veranstaltungen organisiert werden. Mittlerweile ist die App ein fester Teil unseres Gemeindelebens. Es gibt etliche Gruppen zu allen möglichen Themen, nicht nur von offizieller Seite. Häufig können wir nach Gottesdiensten ein paar neue Mitglieder in unserer Kirchengemein-deapp begrüßen.

Der Krieg bricht aus
Als im März letzten Jahres die Raketen in Kiew einschlugen und viele Menschen aus der Ukraine flüchteten, habe ich von einem Arbeitskollegen mitbekommen, dass er mit seiner Gemeinde eine Tour zur Grenze ge-macht hat, um dort gestrandete Flüchtlinge aufzusammeln und bei sich im Ort unterzu-bringen. Am nächsten Wochenende wollten sie nochmal los. Da habe ich sofort gesagt: Wir sind auch dabei! Wenn es zum aktuel-len Zeitpunkt eine soziale Aufgabe gibt, für die sich unsere Gemeinde engagieren soll-te, dann diese! Noch am selben Abend habe ich mich über die App mit den anderen Mitgliedern unserer Gemeindeleitung kurz-geschlossen und alle waren sofort einver-standen. Uns war klar, dass wir am effizien-testen sind, wenn wir mit anderen Gemein-den zusammenarbeiten. Am Ende waren wir zu dritt: Zwei Gemeinden aus Rot am See und wir selbst. Für uns in Crailsheim war die zentrale Kommunikationsplattform unsere Gemeindeapp.

Direkte Hilfe
Die Resonanz aus unserer Gemeinde darauf war überwältigend. So gut wie jedes Gemeindemitglied konnte sich in irgendeiner Form beteiligen, ob jung oder alt, Mann oder Frau: Mit Fahrten zur Grenze, Fachwissen rund um Asylarbeit oder Sprachkenntnissen, zur Verfügung gestellten Kleinbussen, Wohnungen, gespendeten Möbeln, Spielzeugen oder Gebrauchsgegenständen…
Ich hätte nie erwartet, dass sich so kurzfristig derart viele Menschen aktivieren lassen. Allein die Geldspenden betrugen über 30.000 Euro, von all der investierten Zeit ganz zu schweigen. Über 300 Flüchtlingen konnten wir so bei uns in Crailsheim und Umgebung eine neue Heimat anbieten.
Kommunikation per App
Ohne die Gemeindeapp wäre dies eher nicht möglich gewesen. Wir nutzen sie als Messenger und konnten darüber in Echtzeit jedes Detail planen und umsetzen: Wann Fahrten stattfinden, wann wo wie viele Menschen ankommen, was sie brauchen – von Zahnbürste bis Notarzt. Über einen E-Mail-Verteiler oder auf der Homepage hätte das nie funktioniert. Dafür sind die Kanäle zu langsam und zu wenig responsiv.

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